Freitag, 9. Januar 2015

Zertrennlich von Saskia Sarginson

Für
 
Zertrennlich von Saskia Sarginson 
412 Seiten
Script 5 Verlag

In diesem Buch geht es um, eineiige sehr verbundene  Zwillingsschwestern,  die sich durch einen traumatischen Ereignis komplett unterschiedlich entwickeln. Isolte ist erfolgreiche und lebensfrohe Modechefredakteurin und Viola ist Aussenseiterin, hungert sich zu Tode und versucht dem Leben zu entfliehen...

"Wir sind nicht immer Zwillinge gewesen. Früher waren wir ein einziger Mensch. (...) Dieses Eine hat sich geteilt,  ist mittendurch in zwei Hälften gerissen und aus uns wurden zwei Babys. Zwei Hälften eines Ganzen. Komisch, aber wahr. Am Anfang waren wir ein einziger Mensch, wenn auch nur eine Millisekunde lang." Seite 7

Mir hat an das Buch die Sprache sehr gefallen. Die Wortwahl ist wunderschön, und hat mich langsamer lesen lassen, um es zu genießen.  Es werden viele sehr schöne Metaphern benutzt, die einen Hauch von Poesie rein lassen.
Das ganze Buch ist sehr ruhig, melancholisches, zart und zerbrechlich, liebe- und schmerzvoll.

Jedes Kapitel ist für eine Schwester bestimmt:
Viola hat die geraden Kapitel und Isolte die ungeraden.
In den Kapiteln selber gibt es sehr viele Zeitsprünge, die durch Absätze markiert sind.
In einigen Rezensionen, habe ich gelesen, dass es vielen Leser sehr irritiert hat. 
Mich hat es überhaupt nicht gestört oder verwirrt. Ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt und konnte die Zeiten immer sehr schnell zuordnen.

Von der Thematik her, hat es mich sehr an "Blick in die Angst " von Chevy Stevens erinnert:
Eine Kindheit in einer Kommune, der Austritt, eine labile hippie Mutter, die Kinder wild und vernachlässigt aufgezogen, ein Trauma, der die Kinder bis ins Erwachsenenalter verfolgt.
Doch "Zertrennlich " war meiner Ansicht nach viel, viel besser!!!
Das Buch konnte mich deutlich mehr fesseln und mitnehmen.

Ich habe das Lesen genossen!
Nach Tagen begleitet mich das Buch immer noch und lässt mich, trotz trauriger Geschichte positiv zurück. 

Das Buch wird als Jugendthriller verkauft und angepriesen. 
Doch das ist es nicht!
Ich würde es als ein  Familiendrama zuordnen.
Und auch nicht unbedingt als Jugendroman.
Denn natürlich erlebt und erfährt man als Leser sehr viel über die Kindheit der zwei Mädchen, aber sie kommen mir als Erwachsene schon deutlich älter vor als Teenager oder junge Erwachsene. Von ihrer Reife und ihrem Lebensstil hätte ich die beide auf Ende Zwanzig bis Mitte Dreißig geschätzt.

Ein sehr gelungenes und fesselndes Buch, dass ich sehr genossen habe!



Note: 4-4,5/5

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